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27.03.2015, 15:54 Uhr
1945-2015 - Ist das Gedenken an Flucht und Vertreibung noch zeitgemäß?
Dr. Peter Paziorek zu Gast beim Gesprächsabend der OMV-Münster
Die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU- Münster (OMV) diskutierte am gestrigen Abend zusammen mit dem ehemaligen Regierungspräsidenten und Landesvorsitzenden der OMV-NRW, Dr. Peter Paziorek, über die Frage, ob es noch zeitgemäß sei, an Flucht und Vertreibung von Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg zu gedenken. 
Angesichts heutiger Flüchtlingswellen könne man sich doch auf den Standpunkt stellen, dass dies kein Gegenwartsthema seien könne.

Gleich zu Anfang stellte Paziorek klar, dass das Gedenken an die eigene Vertreibung keine Frage von Revanchismus oder Deutschtümelei sei. Vielmehr ginge es darum, die persönlichen Schicksale der Zivilbevölkerung wahrzunehmen, die sich als Folge des zweiten Weltkrieges darstellten. Das Gedenken der Geschichte von Flucht und Vertreibung müsse auch eine Mahnung an unsere heutige Zeit sein. „Das Recht auf Heimat und aus dieser nicht vertrieben werden zu dürfen, ist ein zeitloses und universelles Menschenrecht, das auch heute noch weltweit durchgesetzt werden muss“. Doch die Erfahrung der Vertreibung habe nicht nur viel Schreckliches zu Tage gefördert. Vielmehr sei, das bestätigten viel der Anwesenden, das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen /Tschechien mittlerweile weitüberwiegend freundschaftlich und solidarisch geprägt. Auch dies sei eine wichtige Aussage, die in Verbindung mit dem Gedenken an Flucht und Vertreibung geäußert werden müsse: Trotz allen Leides, welches in Europa geschah, haben sich die europäischen Völker ausgesöhnt. Dies sei eine Botschaft voller Hoffnung für heutige Heimatvertriebene. Nicht ohne Zufall trete in dem Wappen der OMV die Flagge der europäischen Union hervor.

So sei auch zu beobachten, dass sich viele polnische Historiker bewusst und interessiert mit der deutschen Geschichte vor dem zweiten Weltkrieg auseinandersetzten. Die Erinnerung an Heimatvertriebene sei –über die Vertreibung hinaus- nämlich auch ein Erinnern an die geistigen und kulturellen Errungenschaften der deutschen Geschichte. So kämen beispielsweise E.T.A Hoffmann und Immanuel Kant aus Königsberg und stünden für ein aufgeklärtes Deutschland.

Der Kreisvorsitzende der OMV-Münster, Dietrich Aden, nahm dies in seinen Abschlussworten bekräftigend auf: „Als OMV sind wie eben auch ein Stück weit eine Vereinigung, die sich dem kulturellem Erbe verpflichtet fühlt“. Dass am heutigen Abend nicht nur vier Ratsherren der CDU-Fraktion, sondern viele junge Menschen dagewesen seien, zeige, dass das Thema weiterhin ernst genommen werde.  

 

 

aktualisiert von , 17.01.2018, 16:35 Uhr
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